Gestern habe wir uns auf die Rigi gewagt. Es war wunderschön aber auch extrem anstrengend.
Mit dem Anhänger sind wir nach Goldau gefahren und haben auf der Berner Höhe bei einem Kieswerk den Anhänger abgestellt und unsere Pferde gesattelt. Um 9.15 Uhr ging es bei schönem Wetter los. Wir haben die Pferde geführt und sie sind von Anfang an gleichmässig gelaufen. Der Weg war bis zum Klösterli (unterhalb der Staffel) mehrheitlich asphaltiert und ging gleichmässig hoch. Zwischendurch gab es immer wieder kleine Waldstücke. Ab dem Klösterli, war der Weg nicht mehr asphaltiert und wurde steiler. Ab hier wurde es für alle noch strenger. Urs, Ronny und Mona haben um die Wette geschwitzt. Bei allen Dreien tropfte es nur so vom Körper. Ich hatte in diesem Abschnitt etwas bedenken, ob wir die Tiere nicht zu sehr fordern würden - aber ich musste mir eingestehen, dass es ihnen gut ging. Bei kurzen Pausen ging der Puls der Pferde sehr schnell wieder in den Normalzustand über, die Atmung verlangsamte sich und sie hatten immer die Ohren vorne und waren sehr aufmerksam.
Je näher wir der Rigi Staffel kamen, desto mehr Wanderer begegneten wir. Und auf der Staffel war es proppe volle. Dort steigen viele Gäste aus den Rigibahnen aus und laufen die letzten Höhenmeter auf die Rigi Kulm hinauf. Nach kurzen Überlegungen, beschlossen wir auch die letzten Höhenmeter zu nehmen und auf dem "Spitz" eine längere Pause zu machen. Die Menschenmenge verdoppelte sich auf der Rigi - Kulm. Plötzlich waren wir mit unseren zwei Pferden nur noch von staunenden Menschen umgeben. Auf dem Weg zur Rigi Kulm wurden wir bestimmt 100mal fotografiert. Urs und ich haben beschlossen, dass wir uns den Titel "Meistfotografiertes Paar mit Pferden auf der Rigi" geben dürfen. Mona hat die Menschenmenge gelassen hingenommen, Ronny war etwas unsicher. Aber er ist ruhig geblieben. Die Rigi - Bahn hat ihn am meisten fasziniert. Er musste immer stehen bleiben und schauen, wenn sie vorbeikam. Auf der "Spitze" kamen wir um 12.30 Uhr an und haben dort ca. eine Stunde lang Pause gemacht. Die Pferde konnten auf einer grossen Wiese grasen und haben sich auch dementsprechend auf das Gras gestürzt. Wir zwei Menschen haben uns die Aussicht angeschaut und über die vielen Menschen gewundert. Einige Menschen sind auf uns zu gekommen und haben uns immer wieder über die "Gummi - Schuhe" ausgefragt. Eigentlich sollten wir von der Hufschuh - Firma gesponsort werden. Wir sorgen dafür, dass diese Form des Hufschutz doch in der Allgemeinbevölkerung bekannt wird. :-)
Nach der Pause haben wir uns auf den Weg Richtung Rigi Scheidegg gemacht. Der Weg war nicht mehr so belaufen und auch nicht steil. Es ging leicht bergab. So das Urs und ich sogar einen grossen Teil der Strecke geritten sind. Ich war sehr dankbar dafür. Bei mir haben sich die ersten Blasen an der Ferse bemerkbar gemacht. Ich habe sehr über meine teueren Wanderschuhe geflucht.
Auf dem Weg zur Scheidegg gab es sogar Momente der völligen Stille. Wir haben nur noch das Atmen unserer Pferde und die gleichmässigen Schritte gehört. Für mich ist das immer wieder ein wunderschönes Gefühl mal einfach NICHTS zu hören.
Langsam wurden die Pferde müde. Sie gingen langsamer vorwärts. Erst als wir eine steiler Bergpassage abwärts gehen mussten, wurde Ronny wieder wacher. Er stürmte förmich den Berg hinunter. Hinter dem Gätterli haben wir nochmal eine längere Pause gemacht und weiter geplant, wie wir am schnellsten wieder nach Goldau kommen könnten. Urs hatte das so eine Idee...
Die Idee endete darin, dass wir einen Bach überqueren mussten, der nicht dafür geeignet war und Ronny auf seinem Hintern mehrere Meter einen Wiesenhang hinunter gerutscht war, ich die volle Wut auf meinen Mann losgelassen habe und Mona sich genüsslich dem Meterhohen Gras hingab. Alles klar....? Soviel zum Thema Abkürzungen.... Naja, schlussendlich mussten wir dann doch die Strasse nach Lauerz hinunterlaufen. Es war endlos lang. Der Lauerzersee kam und kam nicht näher. Wir waren alle Müde. Von Lauerz aus war es noch mal eine halbe Stunde bis zur Berner Höhe. Und um 20.15 Uhr waren wir dann endlich am Anhänger. Die Pferde waren so müde, dass sie alles über sich ergehen liesen. Das Kraftfutter wurde dankend angenommen und begierig gefressen. Innerhalb von 20 Minuten haben wir verladen und sind Richtung Schattdorf abgefahren. Um 21.30 Uhr waren die Pferde "geduscht", gewälzt und gefüttert und urs und ich auf dem Weg nach Hause.
Auf dem Weg zur Rigi Kulm die letzten Höhenmeter.
Angekommen!
Ronny mit Aussicht auf die Schweizer Alpen.
Mona
Aussicht auf den Zugersee