Freitag, 30. Oktober 2009

Wanderreiten durch die Rocky Mountains

Gestern Abend waren Urs und ich auf einen Dia-Vortrag in Zürich im Volkshaus.
Dort hat Günter Wamser einen Dia-Vortrag über seine Reise mit 4 Pferden, einem Jack-Russel-Terrier und seiner Lebensgefährtin durch die Rocky Mountains gehalten. Es war wunderschön.
Urs und ich haben mit Begeisterung festgestellt, dass dieses Gespann fast die gleichen Probleme hatte, wie wir bei unserer dagegen "kurzen" Reise.
Auch sie haben immer wieder frustrierende Momente gehabt. Und doch haben die schönen und intensiven Momente die Oberhand behalten und das Leben wurde zu einem intensiven Abendteuer.
Weitere Informationen könnt ihr auf deren Hompage finden und einen Besuch bei ihrem Vortrag lohnt sich alle mal. Sie sind noch für einige Vorträge in der Schweiz. Tourdaten findet ihr hier.

Freitag, 23. Oktober 2009

Greinaebene

Der Sonntagmorgen war alles andere als schön. In der Nacht zum Sonntag hat es reichlich geregnet und der Morgen war dementsprechend vernebelt. Wir haben hinundher überlegt, ob wir die Wanderung wagen sollten. Schlussendlich haben wir uns auf den Wetterbericht verlassen, der sagte deutlich besseres Wetter im Verlaufe des morgens und gegen Abend wieder einsetztender Regen.
Wir haben uns also gewagt und haben es nicht bereut.
Mit dem Anhänger sind wir bis nach Vrin und ein Stück weiter. Dort habe wir die Tiere ausgeladen und sind bei dickem Nebel den Pass Disrut gelaufen. Die Pferde wie auch wir Menschen haben recht schnell geschwitzt. Aber Urs und ich hatten das Gefühl, dass Mona und Ronny freude am Berglaufen hatten. Die ersten 45 Minuten haben wir gebraucht um unser Schritttempo zu finden und ab dann ging es ausgesprochen gut voran. Es gab zwei heikle Stellen. Die eine war eine Bachüberquerung, die sehr glitschig war und Mona prompt so ins Rutschen kam, dass zum einen mit ihrem Hinterteil im Wasser landete und gleichzeitig vorne ihre Vorderhufe als Anker eingesetzt hat. Es sah sehr spektakulär aus. Und für mich war es nur wieder eine Erinnerung daran, dass Pferde durchaus, klettern können und sich in prikären Situationen durchaus zu helfen wissen. Das Ganze ging nur wenige Sekunden und dann stand Mona auch wieder auf allen Vieren. Urs war geschockt und war sich nicht sicher, ob wir weitergehen sollten. Ich fand das alles nicht ganz so schlimm und wollte weiterlaufen. Mona wirkte ruhig und gelöst und hatte die Ohren vorne. Für sie war alles in Ordnung. Nach dieser Bachüberquerung wurde es noch etwas steiler und felsiger. Die Steine waren häufig lose und der Boden weich. Auch hier war Urs sich unsicher, ob es richtig sei, weiterzulaufen. Ich wollte weiterlaufen. Die Pferde hatten ihr Tempo gefunden und haben ihre Hufe vorsichtig abgesetzt und sind kaum ins Rutschen gekommen. Die Sicht wurde auch immer besser. Auf der Passhöhe angekommen, war der Nebel verschwunden und machte die Sicht auf die Greinaebene frei. Ab dort waren wir alle zufrieden und glücklich darüber, dass wir die Wanderung gemacht haben. Nach einer 30minütigen Pause sind wir den gleichen Weg wieder zurück gelaufen. Hier zeigte sich, dass Ronny noch etwas Schwierigkeiten damit hat, sein Gewicht beim bergab laufen auf die Hinterhand zu nehmen. Dadurch dass er dies zu wenig gemacht hat, ist er förmlich den Berg runtergerannt. Es sah teilweise sehr lustig aus.
Nach ca. 5 Stunden sind wir wieder am Anhänger angekommen und sind zufrieden und glücklich nach Hause gefahren.
Am Montag hatten wir das Gefühl, dass unsere Pferdchen etwas k.o. waren und vielleicht auch Muskelkater hatten. Sie sind bei unserem Abendausritt ganz brav gelaufen und wollten auf unseren Galoppstrecken nicht wirklich galoppieren. :-)



Greinaebene - Rheinritt

Nachdem wir viel Zeit hier in der Region verbracht haben. Hatten Urs und ich wieder einmal das Bedürfnis eine Bergwanderung zu machen. Wir hatten uns anfang des Jahres so viele Gedanken gemacht, wo wir noch so alles hin wollten mit den Tieren und haben gemerkt, dass wir bis auf ein oder zwei Sachen nichts gemacht haben. Und ich wollte schon lange mal wieder in die Greinaebene. Das letzte mal, dass ich dort war, ist jetzt auch schon 4 oder 5 Jahre her. Und ich war damals schon sehr angetan von dieser Wanderung. Damals habe ich unterwegs gelesen, dass der Pass zur Greinaebene früher als Viehweg genutzt wurde um die Tiere vom Bündnerland ins Tessin und weiter nach Italien zu treiben. Also war ich fest davon überzeugt, dass wir das mit unseren Pferden auch machen könnten.
Am Freitag den 06.10.2009 haben wir unsere Sachen gepackt und sind um 16 Uhr Richtung Ilanz - Valendas gefahren. In Valendas gibt es eine Alterspferdepension wo wir unsere Pferde unterstellen konnten und wir haben schlafen im Stroh gemacht.
Am Samstag war allerdings das Wetter so schlecht, dass wir alles umgeplant haben und beschlossen, einen Rheinritt zu machen. Der Rhein führt im Herbst sehr wenig Wasser und so ist es möglich Strecken durch das Flussbett zu reiten. Corina hat uns mit einem Haflinger begleitet. Sie wusste wo man am besten in den Rhein einsteigen konnte und wie weit wir reiten könnten.
Bei Ronny wussten wir, dass er kein Problem mit dem Wasser haben würde, bei Mona naja, war ich mir nicht ganz so sicher. Meine Hoffnung war, dass sie einfach ihren Herdentrieb ausleben würde und sie den anderen zwei einfach folgen würde. Das tat sie auch. Und so haben wir alle drei eine kleine Runde im Rhein gedreht. Ronny hatte natürlich seinen grössten Spass daran uns alle nass zu machen und zeigte Tendenzen sich zu wälzen. Mona ging merkwürdigerweise von alleine ins Wasser, war aber auch wieder froh, wenn sie an das Ufer gehen konnte.
Auf dem Rückweg zum Stall waren unsere beiden Pferde ziemlich aufgedreht und wollten nur noch galoppieren. So ist meine liebe Mona mit Volldampf einen Hügel hochgaloppiert und hat dabei noch Ronny überholt. Oben auf, merkte ich, dass sie äusserst stolz auf sich war. Mein Pferdchen ist fit.


Ronny`s Plantschestunde


In der Zwischenzeit

In der Zwischenzeit haben Urs und ich uns in Geltwil eingelebt, dass heisst, wir kennen kaum Leute aber das Dorf kennt uns. :-) Für mich ist es so stimmig.
Wir haben am Anfang viele Ausritte gemacht. Und sind über Feld und Wiesen galoppiert. Ich habe festgestellt, dass wir so die Gegend sehr gut erkundet haben und auch kennengelernt haben. Die Pferde wissen nun wo ihr Stall ist. Und finden den Weg auch alleine zurück. Glauben wir zumindestens. Ausprobiert haben wir es noch nicht. :-) Abgesehen davon, ist es spannend wieder auf Abschnitten unseres Reiseweges entlangzureiten und nun auch die Streckenverhältnisse zu sehen bzw. zu begreifen. Als wir unterwegs waren, hatte ich häufig das Gefühl, dass wir zu wenige Kilometer laufen und heute denke ich, wouw, dass bin ich alles mal gelaufen. Und empfinde die Strecken viel länger als damals. Wie heisst es doch so schön, `Zeit relativiert alles.`


Panoramaaussicht vom Horben (Lindenberg) der Hausberg vom Freiamt

Lang, lang ist`s her

Ich sehe ich bin schon lange nicht mehr auf dem Blog gewesen. Und es hat auch nicht wirklich viel zu berichten gegeben.

Die Heimfahrt von Hamm nach Geltwil ging gut vorwärts. Wir waren 10 Stunden unterwegs und haben mehrere kurze Pausen gemacht. Ich weiss noch, dass ich anfangs recht nervös war, wegen der Pferde. Es war ein sehr warmer Tag und wir waren uns nicht ganz so einig, ob wir die Tiere die ganze Zeit über im Anhänger lassen sollten oder ob wir sie auch mal rauslassen sollten. Schlussendlich haben wir Mona und Ronny im Anhänger gelassen und ihnen immer wieder etwas zu trinken und zu fressen (Wasser und Heu) angeboten. Mona hat das Wasser dankend angenommen. Ronny wollte kaum etwas trinken. Aber wir hatten immer das Gefühl, dass es ihnen gut ging. Vielleicht haben sie einfach gedacht, so müssen wir wenigstens nicht die ganze Strecke wieder zurücklaufen. Um 18.30 Uhr waren wir dann in Geltwil. Die letzte Stunde abseits der Autobahn war dann doch für die Pferde unangenehmer. Sie haben beide geschwitzt. Naja, in Geltwil, durften sie als erstes nocheinmal für einige Stunden auf die Wiese. Beide haben sich dort ausgiebig gewälzt und sofort das Gras gemapft.
Übrigens der Zoll, war diesmal kein Problem. In Rheinfelden wussten sie bescheid wie es geht. :-)