Donnerstag, 20. August 2009

Ein kleines Update

Urs und ich sind jetzt seit etwas mehr als einer Woche bei meinen Eltern. Meine Eltern haben sich natürlich sehr gefreut, dass wir so unerwartet früher bei ihnen erschienen sind. Im Moment geniessen wir alle sehr unser Zusammensein. Urs und ich sind nun häufiger Unterwegs im Münsterland und geniessen stundenlange Ausritte mit keiner Steigung ;-) und vielen schönen ausgebauten Reitwegen. Von daher hat sich der Abbruch schon "gelohnt".
Zum Thema Abbruch kann ich nur sagen, dass es uns allen gut geht. Die Gründe dafür, dass wir unsere Reise nach 2/3 der Strecke beendet haben waren vielseitig. Es kamen viele Kleinigkeiten zusammen, die die Reise erschwert hatten.
Wir hatten an unserem Ruhetag unser Zelt und andere Dinge zu meinen Eltern geschickt. Weil wir davon ausgegangen waren, dass wir nun viele Wanderreitstationen auf unserem Weg finden würden, bei denen wir gut übernachten könnten. Die Wanderreitstationen gabe es (wobei Urs und ich teilweise das Preis - Leistungsverhältnis sehr bedenklich fanden), aber wir hatten trotzdem grosse Mühe Unterkünfte zu finden. Entweder gabe es für uns Mensch keine Übernachtungsmöglichkeit (nicht mals schlafen im Stroh war möglich) oder für die Pferde nur grosse Wiesen (und diese waren nicht immer gut gepflegt). Eigentlich hätten wir für die Nacht Boxen gebraucht. Mona hat immer mehr auf Bremsen- bzw. Mückenstiche reagiert. So dass wir sie nicht auch noch Nachts dem Ungeziefer aussetzen wollten. Es reichte schon, dass sie tagsüber regelmässig von den Viechern ausgesaugt wurde. Am Montag nach dem letzten Ruhetag wollten wir weitergehen, aber Mona hatte die reinste "Buckelpiste" auf ihrem Körper und an den Fesseln hat sie sich die Stiche aufgekratzt. Grundsätzlich schien es ihr aber gut zu gehen. Die nächste Überlegung war, dass sie auch so stark auf die Stiche reagierte, weil sie Hafer zum Fressen bekam. Das gibt es wohl hinundwieder bei Pferden, dass er Hafer bestimmte Reaktionen auslösen kann. Und auf unserer Weiterreise hätten wir nicht gewusst, ob wir immer ein anderes Kraftfutter für sie bekommen hätten. Und ihr mal nichts zu geben, wäre auf die Dauer nicht sinnvoll gewesen.
Ja, und dann kamen noch meine Verletzungen von dem Sturz dazu. Schmerzen hatte ich nur am Unterarm, wenn man diesen berührte oder ich irgendwas anstiess. Unterwegs hätte ich vermutlich immer wieder schmerzenausrufe gemacht, weil Mona vermutlich mal wieder mich angestossen hätte, weil eine Stechfliege am Kopf sie störte. Mein Knie machte mir auch noch leicht zu schaffen. Vor allem nach Pausen waren die ersten Schritte immer sehr schmerzhaft.
Hinzu kam, dass der Sattel beim Reiten mit Gepäck einfach nicht zu gebrauchen kam. Urs wollte, da wir ja weniger Gepäck hatten, nun gerne reiten. Aber mit meinem Sattel war das nicht möglich. Er verrutschte ständig.
Mental waren wir ebenfalls k.o.. Die Menschen in der Pfalz haben einen speziellen Dialekt und waren kaum bereit ins Hochdeutsche zu wechseln zumindestens, wenn ich sie Ansprach. Am Ende hat Urs sie angesprochen, dann haben sie sprachlich verständlicher geantwortet. In Baden-Würtenberg wurden wir unterwegs immer wieder auf unser Vorhaben angsprochen. Das war für uns immer die Möglichkeit nach Unterkünften zu fragen, dass gab es in der Pfalz nicht mehr. Die Menschen schauten häufig sehr grimmig drein. Alles zusammen führte dazu, dass wir auch mental in eine Krise gerieten und zu dem Entschluss kamen, das Ganze abzubrechen und die Reise zu meinen Eltern anzutreten. Urs ist am Sonntag mit dem Zug nach Sisikon gefahren und hat dort unseren Jeep geholt, um dann in Schattdorf den Anhänger von einem Kollegen zu holen. Am Montag sind wir mittags abgefahren und haben nach 6 Stunden Hamm erreicht.

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